Das aktuelle Jahr 2022 lief für den Konzern PayPal bislang alles andere als erfolgreich. Anfang des Jahres musste man die Erwartungen mit mäßigen Prognosen senken, folglich stürzte der Aktienkurs allein im Februar um fast 35 % ab. Die sonst so erfolgsverwöhnten Investoren mussten erstmals mit starken Abschlägen Erfahrung machen. Natürlich ist der Markt derzeit in einer schwierigen Phase, doch PayPal verlor weitaus mehr als der NASDAQ.
Zu den aktuellen Rückschlägen kam dann auch noch eine neue Policy hinzu, die fälschlicherweise öffentlich zugänglich war und einen weiteren kurzfristigen Verkaufsdruck auslöste.
Was war am 10. Oktober passiert?
Laut mehreren Medienberichten hatte PayPal in der vorangegangenen Woche eine Aktualisierung seiner Richtlinien veröffentlicht, die es seinen Kunden untersagt, seine Dienste für Aktivitäten zu nutzen, die als “Versenden, Teilen oder Veröffentlichen von Materialien, Nachrichten und Inhalten” bezeichnet werden, die Fehlinformationen fördern. Eine detaillierte Definition dieses Sachverhalts enthielt das Dokument nicht.
Die neue Policy besagt, dass Kunden für jeden Verstoß eine Entschädigung von 2.500 Dollar zahlen müssen. Dabei wollte PayPal allein darüber bestimmen, was als Förderung von Fehlinformationen gelten soll. In diesem Fall wäre also der Konzern sprichwörtlich Richter und Henker in einem. Laut dem Dokument sollte die neue Richtlinie am 3. November in Kraft treten.
Doch kurz nachdem das Dokument auf der PayPal-Webseite hochgeladen wurde, entdeckten Nutzer diesen neuen Wortlaut und fürchteten, dass PayPal die Meinungsfreiheit einschränken könnte. Wer auf sozialen Medien seine Meinung teilt und dabei unter PayPals Definition von Fehlinformation fällt, könnte mit Geldstrafen belegt werden. Solange ein Nutzer nämlich Guthaben auf seinem PayPal-Konto hat, behält sich der Konzern das Recht vor, dieses Guthaben bei Missbrauch anzutasten.
Ehemaliger PayPal-Präsident und Musk schalten sich ein
Kurz darauf meldete sich auch der ehemalige PayPal-Präsident, David Marcus, per Twitter zu Wort. Dieser bezeichnete es als reinen Wahnsinn, dass ein privates Unternehmen darüber bestimmen will, bei „Meinungsverschiedenheiten dein Geld wegzunehmen“. Elon Musk pflichtete David Marcus kurze Zeit später mit einem kurzen „agreed“ bei. Die Lawine war damit vollends in Gang gesetzt.
Immer mehr besorgte Nutzer meldeten sich auf sozialen Medien und kritisierten die neue Richtlinie lautstark. Im gleichen Atemzug stieg die Anzahl für Suchanfragen, wie man PayPal löschen kann, um ganze 1,392 % an. Das ging auch nicht spurlos an den Aktionären vorbei und es kam zu einem kurzfristigen Panikverkauf. Die Aktie verlor folglich fast 6 % an einem sonst stabilen Handelstag.
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PayPal reagiert sofort und korrigiert seine „Falschaussage“
Reuters berichtete gleich darauf, dass es sich laut PayPal bei dieser neuen Policy um einen Fehler gehandelt haben soll. Sie war nicht für die Öffentlichkeit bestimmt und enthielt falsche Informationen, darunter der Eintrag zur Förderung von Fehlinformationen. Kurze Zeit später nahm das Unternehmen die Richtlinie vom Netz und ersetzte sie mit einer leeren PDF-Seite.
“PayPal verhängt keinerlei Geldstrafen für Fehlinformationen, und diese Formulierung sollte nie in unsere Policy aufgenommen werden. Wir entschuldigen uns für die Verwirrung, die daraus hervorgegangen ist”, sagte ein Sprecher des Unternehmens. Doch der Schaden war bereits entstanden, und die meisten Nutzer haben sich schon eine feste Meinung zu dem Thema gebildet.
Deswegen hatte die Klarstellung von PayPal kaum einen Einfluss auf den Aktienkurs, der sich bislang von diesem zusätzlichen Abschlag nicht erholen konnte. Während der Höchststand von 2021 in weite Ferne gerückt ist, kommt die Aktie damit ihrem Tiefstand der letzten 5 Jahre immer näher. Aktionäre müssen also sehr viel Geduld mitbringen, wenn Sie darauf hoffen wollen, dass PayPal wieder zu alten Glanzzeiten zurückfindet.